ADS / ADHS

Ibuprofen gut für Konzentration, Koffein schlecht

Bei Zahnschmerzen ist mir vor ca. einem Monat aufgefallen, dass ich mich mit Ibuprofen fitter fühle und mich länger und besser konzentrieren kann.

Eine Web-Suche hat ergeben, dass das bei ADS-Betroffenen durchaus kein seltenes Phänomen ist. Ein amerikanischer Autor beschreibt eben dieses in einem Buch. Dieser vertritt auch die Auffassung, dass Koffein beim Fokussieren hilft, aber die Fähigkeit dazu und zur Konzentration längerfristig stark beeinträchtigen kann. Da ich selbst oft Koffeintabletten, aufgrund meiner latenten Müdigkeit genommen habe und meine Konzentrationsfähigkeit die letzen Jahre zunehmend gegen 0 ging, kann ich diese Theorie durchaus unterstützen.

(Die Quelle und den Link werde ich versuchen nachzureichen …)

Neues Arzneimittel-Rezept: “Medikinet Adult”

Medikinet Adult heißt das verschriebene Methylphenidat-Präparat als Lösung für mein Erwachsenen-ADS. Die erste Woche 10mg, ab der zweiten weitere 10mg nach dem Mittagessen. 10mg wirken etwas, 20mg sehr gut. Leider esse ich, wenn ich frühstücke, erst sehr spät (nach 15-16h) das zweite mal, daher nehme ich mittlerweile 10mg am Anfang des Frühstücks und 10mg nach dem Frühstück. Problematisch ist es, wenn ich verschlafen habe und gleich weg muss.

 

Ich habe wieder Ehrgeiz und kann mich länger mit “Kopfarbeit” auseinander setzen ohne gleich erschöpft zu sein. Ich kann endlich wieder längere Texte lesen. Es fällt mir, auffällig, leichter Dinge anzupacken und endlich zu erledigen. Meine Tagesmüdigkeit kann ich damit sehr gut überwinden.  Die Konzentration und mein Ehrgeiz sind wieder auf Normalniveau

 

Außerdem komme ich tagsüber zum Arbeiten und erliege nicht ständig der Versuchung mich hinzulegen, daher schlafe ich bei der 20mg Dosierung auch deutlich besser. Das kann aber auch zum Teil daran liegen, dass ich an Tagen, an denen ich früher aufstehe und daher nicht die zweiten 10mg vergesse, ich mehr Bewegung habe und es meistens dann auch zum Sport schaffe.

Erwachsenen ADS / ADHS

Im Sommer 2012, im Alter von 27 Jahren würde bei mir ADS diagnostiziert. Ich war auf einer Web-Suche über Konzentration und Hilfsmittelchen als ich auf Artikel und einen Online-Test zu ADS stoß. Mit ADHS habe ich hyperaktive Kinder verbunden, mehr nicht. Die Unterschiede zwischen ADS und ADHS erlaß ich mir erst jetzt. Ich fand mich plötzlich in beschriebenen Symptomatiken wieder, von denen ich vorher nie etwas gehört habe. Endlich waren viele meiner Probleme mit einem Muster benennbar und ich hatte Erklärungen für viele Aspekte meines Lebens.

 

Die Uni-Klinik meiner Stadt bietet eine ADS/ADHS-Erwachsenen Sprechstunde zur Diagnose an. Dort machte ich einen Termin aus. Nach unzähligen Tests und Fragebögen, wie einer Psychologischen Untersuchung, EKG, EEG, Herzecho und MRT bekam ich die Diagnose.

Baldrian Dispert und Guarana

Nach dem ersten Verdacht auf ADS hat mir ein Freund Baldrian Dispert und Guarana als Natur-Kombi empfohlen. Ich holte mir Guarana Kapseln in der Apotheke. Baldrian Dispert hatte ich schon.

 

Badrian in niederen Dosen wirkt vorwiegend gegen Unruhe und Nervösität. Also gut gegen rasende Gedanken, die einen Ablenken. Erst höhere Dosen werden als Schlafmittel verabreicht. Ich nahm morgens zwei 45mg Kügelchen, dazu eine Kapsel Guarana. Abends wieder 2x45mg.

 

Ja es half, aber nur wenig. Meine Konzentration hat sich kaum verbessert, die Tagesmüdigkeit wurde etwas besser, sogar wenn ich das Guarana weg ließ.

Hörbuch: “Die Zaubernüsse”

“Die Zaubernüsse” ist ein Hörbuch, welches sich mit Lern- und Konzentrations-Übungen beschäftigt. Vieles empfand ich beim hören als ‘weit hergeholt’ oder nicht alltagstauglich, dennoch hat es viele Aspekte die anwendbar sind oder den eigenen Horizont erweitern. Es wird auch als Begleitung für Betroffene von Erwachsenen ADS/ADHS beworben. Ich hätte mir mehr Fokus hierauf gewünscht.

 

Bisher habe ich leider für ADS’ler nur wenig gute Ratgeber gefunden. Auch wenn der Fokus hier nicht gesetzt ist, würde ich es anderen durchaus empfehlen!

Vorstellung: Peter

Meine Vorstellung im adhs-chaoten.net -Forum:

Hallo!
Ich habe das Forum hier über Google gefunden.
Diesen Sommer hatte ich erst selbst den Verdacht auf ADS, dann die Diagnose.
Seit fast 10 Jahren erreiche ich einen Bruchteil von dem was ich mir vornehme. Ab dem 4 Semester bin ich ständig müde und verschlafe die wichtigsten Vorlesungen. Je früher ich ins Bett gehe oder je mehr ich schlafe, je schlimmer ist es. Seit September bekomme ich “Medikinet Adult”. Seit Dienstag noch zusätzlich Valdoxan 25mg.
Das Methylphenidat hilft gegen die Tagesmüdigkeit und beim Arbeiten aber leider nicht beim Aufwachen.
Wenn ich unterwegs bin, bin ich meistens relativ fit, sobald ich nach Hause komme oder bei der Arbeit bin, will ich schlafen und bekomme (Nacken-)Verspannungen wenn ich mich zum lernen/arbeiten zwinge. Wenn ich täglich Sport mache ist es besser. 2 Tage aussetzen fühlt sich an, als wäre ich 2 Wochen zurückgeworfen. Meine Schlafzeit und damit mein Wohlbefinden variiert zwischen 16h und 5h. Meistens jedoch deutlich über 9. Pferdesalbe auf den Nacken, Nasenspülungen, Nasensalbe, Nasenspray, “Tauchen” in der Küchenspüle, Vitamin-Mineral-Tabletten, Pferdesalbe auf den Nacken, Ginseng-Extrakt “Gynsana” hilft ALLES, aber nicht ausreichend.
Jahrelang habe ich häufig Koffeintabletten genommen, nicht nur dass ich wach bleibe, sondern auch dass ich etwa 5h später wieder wach werde. Meine Konzentrationsfähigkeit wurde dabei immer schlechter.

Seit ca. 14 habe ich Heuschnupfen, vorwiegend als brennende Augen. Seit ein paar Jahren huste ich immer im Winter, dieses Jahr durchgängig, es handelt sich wohl um einen asthmatischen Allergiker-Husten. Manchmal meine ich, dass ich auf meiner Kunstledercouch besser schlafe als im Bett. Im Sommer am Mittelmeer aber am Besten draußen im Wind, geweckt, verschwitzt, von der Sonne. Geht leider nur Juni bis Mitte September.

In der Grundschule, 5. und 6. Klasse am Gymnasium werden in der Zeugnisbeurteilung Ablenkbarkeit, schwache Konzentration, Verträumtheit, mangelnde Mothorik, verlangsamtes Anfangen beschrieben. Eingeschult wurde ich mit 7. Die 9. Klasse durfte ich wiederholen, ich hatte ab da sehr viele Fehlstunden und konnte mich nicht motivieren zu lernen oder Hausaufgaben zu machen, das hat sich auch nur unwesentlich geändert. Ab da begann ich auch chronisch zu wenig Zeit zu haben. Das Gymnasium habe ich nach der 10. Klasse (in BaWü : Mittlere Reife) verlassen, eigentlich wollte ich aufs ITG, TG oder WG, geklappt hat aber nur kaufmännisches BK1 dann 2 (Berufskolleg), mit FHR (Note 2,1). Im BK hatte ich wieder bessere Motivation, die Themen waren interessanter und mit 2 Nächten lernen konnte man sich Klausurstoff auch mal kurzfristig “reinballern”. Im Studium wurde pendeln und langfristiges Lernen, die Umstellung von Diplom auf Bachelor, die Tatsache dass die FH keine Nachklausuren, sondern nur die Verschiebung um ein Semester zuließ, das Ausfallen des Bafoegs nach dem 4 Semester, die Studienkreditgebende Bank und deren Forderung der Rückzahlung, sowie meine Müdigkeit und der Druck meiner Eltern zur harten Hürde. Nach 9 Semestern exmatrikulierte ich mich selbst um der Exmatrikulation durch die FH zu entgehen. Ich wechselte an die PFFH Darmstadt in ein Fernstudium. Dafür habe ich bisher fast nichts gemacht. Man hat keine Deadlines, kann sich aber kurzfristigere Ziele stecken als beim Semesterweisen Präsenzstudium.

Gearbeitet habe ich in Praktikas oder als Hiwi, was immer nach 6 Monaten endete oder selbständig als (Sales-)Promotor. Aber ich wollte weiterkommen. PC-Service und Nachhilfe reichen für ein Taschengeld, aber nicht mehr. Eigentlich will ich Programmieren, mir gefällt das Knobeln, Lösungen zu finden, für die meisten “zu blöd” sind. Aber mir fehlt die Ausdauer. Mahnungen oder das Finanzamt bringen mich in Stress wo ich wochenlang Ausnahmezustand habe und eigentlich nichts passiert.

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