Konzentration & ADS

“Tauchen” im Waschbecken

Vor einiger Zeit habe ich angefangen, in meiner Spüle in der Küche, meinen Kopf in kaltes Wasser zu tauchen. Bis die Luft zu ende geht, dann direkt darauf ein zweites mal und vielleicht 10 Minuten später wieder. Im Urlaub habe ich es auch mit einem Hotelzimmer-Waschbecken praktiziert. Mein Kopf ließ sich darin zwar nicht vollständig eintauchen, aber für Mund und Nase hat es gereicht.

Wenn ich ungespültes Geschirr in der Spüle stehen hatte, habe ich, aus Flegmatismus, dies leider immer wieder aufgehört. Obwohl die Wirkung durchweg positiv ist. Es ersetzt zwar keine “echte” Nasenspülung mit Meersalz, löst aber doch einigen Schleim, der sich bei mir jeden Tag und besonders nachts, aufs Neue ansammelt. Beim Naseputzen kommt so doch einiges raus, was man sonst nicht los geworden wäre. Manchmal geht es aber auch einige Zeit bis es hilft.

 

Mein asthmatischer Husten bessert sich über einige Tage “Tauchen” schließlich auch etwas. Im Sommer hilft es wunderbar keine Schwüle und Überhitzung und im Winter gegen einen warmen, dicken Kopf. Bei Kater kann ich es mir nicht mehr wegdenken. Laut einer ehemaligen Hausärztin ist eine häufig erwärmte Stirn und verbunden mit einer gewisse Müdigkeit ein häufiges Symptom von Allergien.

 

Nach dem ich das Hörbuch “Die Zaubernüsse” gehört habe, erfuhr ich auch, dass “Tauchen” – zwar im Hörbuch beschrieben mit dem Aufenthalt in einem Schwimmbecken, zur Not aber eben auch mit Luftanhalten – natürlich zu einer Sauerstoffminderung im Gehirn führt, diese aber minimal sei aber die Durchblutung um ein mehrfaches gesteigert würde. Auch würden beim Training, über längere Zeit, die Blutbahnen so weiten, dass die Hirnleistung insgesamt deutlich zunehmen würde.

Ibuprofen gut für Konzentration, Koffein schlecht

Bei Zahnschmerzen ist mir vor ca. einem Monat aufgefallen, dass ich mich mit Ibuprofen fitter fühle und mich länger und besser konzentrieren kann.

Eine Web-Suche hat ergeben, dass das bei ADS-Betroffenen durchaus kein seltenes Phänomen ist. Ein amerikanischer Autor beschreibt eben dieses in einem Buch. Dieser vertritt auch die Auffassung, dass Koffein beim Fokussieren hilft, aber die Fähigkeit dazu und zur Konzentration längerfristig stark beeinträchtigen kann. Da ich selbst oft Koffeintabletten, aufgrund meiner latenten Müdigkeit genommen habe und meine Konzentrationsfähigkeit die letzen Jahre zunehmend gegen 0 ging, kann ich diese Theorie durchaus unterstützen.

(Die Quelle und den Link werde ich versuchen nachzureichen …)

Neues Arzneimittel-Rezept: “Medikinet Adult”

Medikinet Adult heißt das verschriebene Methylphenidat-Präparat als Lösung für mein Erwachsenen-ADS. Die erste Woche 10mg, ab der zweiten weitere 10mg nach dem Mittagessen. 10mg wirken etwas, 20mg sehr gut. Leider esse ich, wenn ich frühstücke, erst sehr spät (nach 15-16h) das zweite mal, daher nehme ich mittlerweile 10mg am Anfang des Frühstücks und 10mg nach dem Frühstück. Problematisch ist es, wenn ich verschlafen habe und gleich weg muss.

 

Ich habe wieder Ehrgeiz und kann mich länger mit “Kopfarbeit” auseinander setzen ohne gleich erschöpft zu sein. Ich kann endlich wieder längere Texte lesen. Es fällt mir, auffällig, leichter Dinge anzupacken und endlich zu erledigen. Meine Tagesmüdigkeit kann ich damit sehr gut überwinden.  Die Konzentration und mein Ehrgeiz sind wieder auf Normalniveau

 

Außerdem komme ich tagsüber zum Arbeiten und erliege nicht ständig der Versuchung mich hinzulegen, daher schlafe ich bei der 20mg Dosierung auch deutlich besser. Das kann aber auch zum Teil daran liegen, dass ich an Tagen, an denen ich früher aufstehe und daher nicht die zweiten 10mg vergesse, ich mehr Bewegung habe und es meistens dann auch zum Sport schaffe.

Erwachsenen ADS / ADHS

Im Sommer 2012, im Alter von 27 Jahren würde bei mir ADS diagnostiziert. Ich war auf einer Web-Suche über Konzentration und Hilfsmittelchen als ich auf Artikel und einen Online-Test zu ADS stoß. Mit ADHS habe ich hyperaktive Kinder verbunden, mehr nicht. Die Unterschiede zwischen ADS und ADHS erlaß ich mir erst jetzt. Ich fand mich plötzlich in beschriebenen Symptomatiken wieder, von denen ich vorher nie etwas gehört habe. Endlich waren viele meiner Probleme mit einem Muster benennbar und ich hatte Erklärungen für viele Aspekte meines Lebens.

 

Die Uni-Klinik meiner Stadt bietet eine ADS/ADHS-Erwachsenen Sprechstunde zur Diagnose an. Dort machte ich einen Termin aus. Nach unzähligen Tests und Fragebögen, wie einer Psychologischen Untersuchung, EKG, EEG, Herzecho und MRT bekam ich die Diagnose.

Baldrian Dispert und Guarana

Nach dem ersten Verdacht auf ADS hat mir ein Freund Baldrian Dispert und Guarana als Natur-Kombi empfohlen. Ich holte mir Guarana Kapseln in der Apotheke. Baldrian Dispert hatte ich schon.

 

Badrian in niederen Dosen wirkt vorwiegend gegen Unruhe und Nervösität. Also gut gegen rasende Gedanken, die einen Ablenken. Erst höhere Dosen werden als Schlafmittel verabreicht. Ich nahm morgens zwei 45mg Kügelchen, dazu eine Kapsel Guarana. Abends wieder 2x45mg.

 

Ja es half, aber nur wenig. Meine Konzentration hat sich kaum verbessert, die Tagesmüdigkeit wurde etwas besser, sogar wenn ich das Guarana weg ließ.

Hörbuch: “Die Zaubernüsse”

“Die Zaubernüsse” ist ein Hörbuch, welches sich mit Lern- und Konzentrations-Übungen beschäftigt. Vieles empfand ich beim hören als ‘weit hergeholt’ oder nicht alltagstauglich, dennoch hat es viele Aspekte die anwendbar sind oder den eigenen Horizont erweitern. Es wird auch als Begleitung für Betroffene von Erwachsenen ADS/ADHS beworben. Ich hätte mir mehr Fokus hierauf gewünscht.

 

Bisher habe ich leider für ADS’ler nur wenig gute Ratgeber gefunden. Auch wenn der Fokus hier nicht gesetzt ist, würde ich es anderen durchaus empfehlen!